Alpenblumengarten

27.03.2024

Blühende Pracht - heilende Kraft

Im Frühling 2020 wurde der Alpenblumen- und Kräutergarten im Bergsteigerdorf Schmirn revitalisiert und erstrahlt seitdem jedes Jahr in vollen Blütenpracht. Damit das auch so bleibt, gibt es im Dorf eine Handvoll freiwillige HelferInnen, die Teilbereiche des Gartens hegen und pflegen. Was es dort zu sehen bzw. zu riechen gibt und wie man im Urlaub hautnah dabei sein kann, möchten wir in diesem Blog vorstellen.

Der Alpenblumengarten im Bergsteigerdorf Schmirn. | © TVB Wipptal | Johannes Bitter
Der Alpenblumengarten im Bergsteigerdorf Schmirn.

Neues Konzept für den "alten" Kräutergarten

Bereits 2004 wurde von Georg Früh, dem Besitzer des Gasthofs Olpererblick, ein Stück Feld von benachbarten Bauern gepachtet, um dort einen Alpenkräutergarten anzulegen. In den folgenden Jahren kamen zahlreiche Gäste und Einheimische in dieses kleine Blumen- und Kräuterparadies, um sich an der Schönheit der Natur zu erfreuen und auf den Bankln rund um den Garten einfach die Seele baumeln zu lassen. Aufgrund größerer Bautätigkeiten beim Gasthaus hat die Pflege des Alpengartens in den letzten Jahren vor der Revitalisierung allerdings etwas gelitten.

2018 und 2019 wurde mit Hilfe von Fördergeldern des Landes Tirol ein barrierefreier Rundweg zwischen dem Gasthaus Olpererblick und dem Alpenblumengarten angelegt, im Zuge dessen wurden auch gleich die Gartenwege barrierefrei gestaltet. Der asphaltierte Wanderweg ist ausgeschildert als “Alpenblumen-Rundweg” und führt in einer Schleife am Talboden rund um die Schmirner Ortsteile Toldern und Hochmark (Gehzeit: ca. 30 Minuten). Ein kurzer Besuch bei den Hofläden Gattererhof und Thumeserhof, die am Weg liegen, lohnt sich auf alle Fälle. Mehr dazu in unserem Tourenplanter - hier klicken.

Es fehlte nur noch die Neugestaltung des Gartens selbst. In der Zeit des Corona-Lockdowns im Frühling 2020 haben ein paar freiwillige HelferInnen gemeinsam mit Georg und Kati Früh begonnen, den Garten von Unkraut zu säubern und die Beeteinfassungen zu erneuen. Mit Hilfe des TVB Wipptal wurde ein Konzept erstellt, das vorsah, das gesamte Areal in Teilbereiche zu unterteilen, die speziellen Themen zugeordnet sind. So entstand zum Beispiel ein „Schnapsgartl“ an jener Stelle, wo bereits ein Vogelbeerbaum stand – Meisterwurz und Enzianwurz wurden noch in diesem Bereich eingepflanzt. Weitere Bereiche erhielten die Bezeichnungen Bauerngartl, Beerengartl, Stoangartl, Heilkräutergartl und Weihegartl. In letzterem sind alle Kräuter und Blumen zu finden, die traditionellerweise in Schmirn am 08.09. (Maria Geburt) in der Kirche geweiht werden und in den Rauhnächten rund um Weihnachten für das „Rachen gian“ verwendet werden. Für jeden Bereich wurden auf Holzstöcken Beschreibungen des Garten-Themas und einiger Pflanzen angebracht.

Der Alpenblumengarten verfügt über barrierefreie Wege. | © TVB Wipptal | Johannes Bitter
Der Alpenblumengarten verfügt über barrierefreie Wege.
Einfach ein idyllisches Kraftplätzchen... | © TVB Wipptal | Johannes Bitter
Einfach ein idyllisches Kraftplätzchen...

Viele fleißige Hände

Um der Familie Früh in Zukunft einen Teil der Gartenarbeit abzunehmen, wurden Patinnen und Paten gesucht, die in Zukunft für einen Teilbereich die Verantwortung übernehmen sollten. Nach kurzer Zeit haben sich 13 Erwachsene und sogar 5 Kinder aus dem Bergsteigerdorf Schmirn bereit erklärt, mitzuhelfen. Das Gemeinschaftswerk kann sich sehen lassen! Die Beteiligten pflegen und hegen ihre zugeteilten Bereiche mit viel Liebe zum Detail, kreativen Ideen und zahlreichen Pflanzenspenden aus ihren eigenen Bauerngärten. Eine Informationstafel beim Eingangsbereich gibt Auskunft über die einzelnen Bereiche und die jeweilige Patenschaft.

Einzelne Teilbereiche sind mit Beschreibungen ausgestattet. | © TVB Wipptal | Johannes Bitter
Einzelne Teilbereiche sind mit Beschreibungen ausgestattet.
Am Eingang kann man sich über die Teilbereiche und PatInnen informieren. | © TVB Wipptal | Johannes Bitter
Am Eingang kann man sich über die Teilbereiche und PatInnen informieren.

Schule der Alm - Kräuterkurs "Kräuterduft trifft Bergsteigerdorf"

Im Rahmen der „Schule der Alm“ werden seit 2021 Kurzurlaube mit 3 Tagen Kräuterkurs im Juni und September angeboten, bei denen die TeilnehmerInnen nicht nur im Alpenblumengarten mithelfen können, sondern mit Kräuterfachfrau Elli praktische Tipps rund um die Verwendung und Verarbeitung von Heil- und Küchenkräutern erhalten. Ganz unter dem Motto „Entschleunigung“ umfasst das Angebot neben einer gemütlichen Unterkunft und guter Verpflegung mit regionaler Vollpension auch Urlaub für die Seele:

  • bei Gartenarbeit die Zeit vergessen
  • in herrlicher Umgebung und guter Gebirgsluft Sinnvolles tun
  • Neues bezüglich Garten, Kräuter und Alpenpflanzen lernen und Wissen erweitern
  • gemeinsam die geernteten Schätze auf verschiedenste Weise fachgerecht verarbeiten und diverse Köstlichkeiten zubereiten (z.B. Fichtenwipfelhonig, Löwenzahnhonig, Kräutersalz, Blütenzucker, Tinkturen, Heilsalben, Kräuteressig, Sirup, Pesto,..)
  • und dabei noch nette Leute kennen lernen
     

Na, Interesse geweckt? Weitere Informationen, Termine sowie eine Buchungsmöglichkeit findest du hier.

Kräuterfachfrau Elli Mayr leitet den Kräuterkurs. | © TVB Wipptal | Nicole Fiedler
Kräuterfachfrau Elli Mayr leitet den Kräuterkurs.
Kennenlernen von verschiedensten Heil- und Küchenkräutern. | © TVB Wipptal | Johannes Bitter
Kennenlernen von verschiedensten Heil- und Küchenkräutern.

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