Wanderung zur Gerichtsherrnalm

24.07.2024

Daniela Achmüller

Diese traditionelle Almhütte, auf einer Seehöhe von 1.663m unweit der Bergeralm in Steinach, weckt bei mir stets schöne Kindheitserinnerungen. Sie war und ist ein perfektes Ausflugsziel für Familien mit kleinen Kindern, liegt jedoch auch ideal als Rast- oder Zwischenstation für AlmwandererInnen oder Mountain- bzw. E-BikerInnen. Was die Gerichtsherrnalm in meinen Augen zu einem besonderen Ausflugziel macht? Die traditionelle Almhütte ist authentisch und einfach – genau wie damals. Zudem hat man einen traumhaften Ausblick auf die umliegenden Berge der Stubaier Alpen.

Ausflugsziel für Familien

Für die Kinder beginnt der Ausflug mit einer spannenden Gondelfahrt von der Talstation der Bergeralmbahn hinauf zur Mittelstation. Die geräumigen Gondeln bieten auch problemlos Platz für unseren Kinderwagen. Oben angekommen wandern wir zuerst rechts Richtung Bärenbachl. Zugegeben: dieser kleine Teil des Weges erfordert etwas Geduld, da die Kinder von den verschiedenen Stationen der Wasser- und Erlebniswelt Bärenbachl magisch angezogen werden. Anschließend folgen wir der Beschilderung zur Gerichtsherrnalm. Nun führt uns ein gemütlicher, im Schatten gelegener Forstweg mit minimaler Steigung weiter. Stets begleitet uns ein traumhafter Ausblick in das Gschnitztal, wo die Bergsteigerdörfer Trins und Gschnitz eingebettet sind.
Neben der schönen Aussicht freuen wir uns darüber, dass links und rechts des Weges unzählige Walderdbeeren und Himbeeren zu finden sind. Das Sammeln der Waldfrüchte dehnt unseren Spaziergang zwar auf etwas über eine Stunde aus, im Normalfall ist die Almhütte von der Bergeralm aus in ungefähr 45 Minuten zu erreichen.

Ein Kind wandert einen Forstweg im Wald entlang, im Hintergrund steht ein Mann am Waldrand | © Daniela Plattner
Auf dem Weg zur Gerichtsherrnalm

Das kleine Gelände rund um die Gerichtsherrnalm bietet Platz zum Herumtollen und ausreichend Sitzmöglichkeiten. Am durchfließenden Bächlein finden Kinder kleine Wasserspiele. Ein kleiner Brunnen gefüllt mit Getränkekisten versorgt ankommende BikerInnen und WandererInnen auch wenn die Hütte geschlossen ist.

Jahrhundertealte Tradition

Die Geschichte der Gerichtsherrnalm geht weit zurück. Alte Urkunden erzählen über die frühere „Stolzenalpe“, die bereits seit Jahrhunderten bewirtschaftet wurde. Erst um ca. 1900 entwickelte sich die Bezeichnung „Gerichtsherrnalm“, da die damalige Besitzerin die Frau des Gerichtsvorstehers in Steinach war. Im Jahr 1918 erwarb Herr Josef Vötter diese Alm, welche sich seither im Besitz der Familie befindet. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde das alte Almgebäude abgerissen und eine neue Hütte erbaut.
 

Factbox

  • 1918: Familie Vötter, die heutige Gastgeberfamilie, erwarb die Almhütte

  • 1970/71: Abriss der ursprünglichen Alm und Neubau der Hütte

  • Ideales Ausflugsziel für Familien mit kleinen Kindern

  • Authentisches Almerlebnis mit Blick ins Gschnitztal und den umgliegenden Bergen der Stubaier Alpen

  • Begehbar/befahrbar in den Monaten, Juni bis Oktober

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