
Heiziacher Nudeln
Ein traditionelles Bauernrezept
Die "besten" Faschingskrapfen im gesamten Wipptal
Maria - von allen Midi genannt - macht die besten Faschingskrapfen im Wipptal – das behaupte ich jetzt einfach. Und das schon seit über 50 Jahren wie sie mir erzählt. Das Rezept ist aus einem alten Kochbuch, die Zutaten zum Teil vom eigenen Hof – zumindest Milch, Butter und die Eier. Das kann nur zu einem besonders gutem Ergebnis führen!
„Die Faschingskrapfen gelingen nicht immer gleich gut, da kann auch leicht etwas schiefgehen. Als ich noch ein junges Mädchen war und gemeinsam mit meiner Schwester das erste Mal Faschingskrapfen machte, verlas sich meine Schwester bei den Mengenangaben und nahm statt 40 g Butter, 400 g Butter für den Teig. Das Ergebnis war ein fettiger „Toagpatzn“ (Teigklumpen). Ach, was haben wir da gelacht!“, erzählt die 76-jährige Bäuerin. Früher hat sie die Faschingskrapfen in großen Mengen gemacht und Familie und Freunde zum Faschingskrapfenessen am Faschingsdienstag eingeladen.
Was es sonst noch braucht:
Die Zutaten wiegt Midi immer ab, um auf Nummer sicher zu gehen. Im Grunde braucht man für die Krapfen einen weichen Germteig und etwas Zeit. Zuerst bereitet man das „Dampfl“ vor. Man gibt das Mehl in eine große Schüssel, salzt es, macht eine Grube und bröselt den frischen Germ hinein. Dann gibt man etwas Zucker darauf und gießt die warme Milch darüber. Das Gemisch etwas durchrühren und dann stehen lassen.
In einer zweiten Schüssel gibt man die Dotter mit dem Staubzucker, den Rum und die Zitronenschale. Mit dem Mixer oder der Küchenmaschine solange rühren, bis die Masse ganz flaumig und hellgelb ist. Das Mehl samt aufgegangem Dampfl kurz umrühren, dann die Dottermasse in die Mehlschüssel gießen und mit einem Kochlöffel sanft vermischen. Die zerlassene Butter und die erwärmte Milch zum Teig geben und dann wieder mit der Küchenmaschine oder auch mit der Hand – so wie früher – den Teig abschlagen bis er seidenglatt ist. Der Teig soll eher weich sein und dann ein paar Bläschen bilden. Dann lässt man den Teig zugedeckt an einem warmen Plätzchen ca. 20 bis 30 Minuten gehen.
In der Zwischenzeit bereiten wir ein hölzernes Nudelbrett, die runden Ausstechformen (eine größere, einen kleinere) sowie einen Nudelwalker vor. Die Arbeitsfläche bemehlen und einen Teil des aufgegangenen Teiges aus der Schüssel nehmen. Den Teig ca. 1 cm dick auswalken und dann mit dem größeren Ausstecher (z.B. Tasse oder Glas) anzeichnen und genauso viele Kreise dann ausstechen. Auf die angezeichneten Kreise einen kleinen Löffel Marillenmarmelade geben und dann einen ausgestochenen Kreis verkehrt draufgeben, andrücken und mit dem kleineren Ausstecher nochmal beides gemeinsam ausstechen. Die fertigen Teig-Krapfen auf ein bemehltes Blech geben und nochmal gehen lassen, bis sie ca. die doppelte Größe haben.
In einem großen Topf das Kokosfett schmelzen und erhitzen. Wenn es heiß ist gleich wieder etwas zurückschalten und dann die Krapfen verkehrt ins heiße Fett geben, nach kurzer Zeit wenden und wenn sie schön braun sind aus dem Fett nehmen. Tipp: Den Deckel für die erste Hälfte der Garzeit auf den Topf geben. Nach dem Herausbacken noch abtropfen lassen und etwas abgekühlt mit Staubzucker bestreuen. Nun ist der hausgemachte Faschingskrapfen fertig zum Verzehr!
Mahlzeit! ?
TIPP: Midi ist in der Sommersaison von Mitte Mai bis Mitte Oktober im Alpengasthof Kasern in Schmirn noch als Köchin im Einsatz. Dort findet man ein kulinarisches Erlebnis, dass man nicht versäumen sollte.